Hannah Höch

Es ist heute selten, dass sich beim Betrachten einer Kunstausstellung Überraschendes entdecken lässt. Die Shows der grossen Namen sind – nicht zuletzt wegen der horrenden Versicherungsprämien – sorgfältig auf den allgemeinen Publikumsgeschmack konzipierte Wanderunternehmen, die hie und da mit lokalen Leihgaben ein wenig aufgemotzt werden. Aber es gibt auch Ausnahmen. Zum Beispiel derzeit die Retrospektive für Hannah Höch im Museum Tinguely in Basel. Sie zeigt das Werk einer eigenständigen und eigenwilligen Persönlichkeit und straft alle Lügen, die in der Höch lediglich das Berliner Dada-Groupie zu kennen glaubten, dessen Ehrgeiz darin bestand, mit den Künstler-Kollegen zu wetteifern. Die überzeugende Korrektur der weit verbreiteten Vorurteile gelingt in erster Linie dank der Sorgfalt, mit der die «Berlinische Galerie», das Museum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur des Landes Berlin, den Nachlass der Künstlerin verwalten und erforschen. Das Museum Tinguely zeigt das Material der Berliner Kollegen, neu arrangiert und durch Leihgaben ergänzt, als spannende Entdeckungsreise durch das weithin unbekannte Universum der Hannah Höch. Mehr...