Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung

Tansania: Neun Jahre Kampf gegen die Malaria

Unter dem Namen ACCESS hat von 2003 bis 2011 das Schweizerische Tropeninstitut (Swiss TPH, Swiss Tropical and Public Health Institute) zusammen mit dem Ifakara Health Institute (IHI) und finanziert von der Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung in vier Distrikten im Südwesten Tansanias neue Instrumente zur Aufklärung über die Malaria und zu ihrer Bekämpfung erprobt. Wo zuvor jahrelang die Verbreitung von imprägnierten Moskitonetzen propagiert worden war, kamen in dem ostafrikanischen Land nun gross angelegte Informationskampagnen über die am weitesten verbreitete Krankheit zur Anwendung: Mit Strassentheater, Fussball-Turnieren und anderen populären Events sowie mit Radio-Spots schärften die Sozial-Marketing-Spezialisten der Institute der Bevölkerung zwei entscheidende Botschaften ein: Malaria muss innerhalb von 24 Stunden diagnostiziert und mit dem richtigen, korrekt dosierten Medikament behandelt werden. Damit diese Botschaft nicht nur gehört, sondern auch umgesetzt wird, müssen allerdings etliche Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Die Arzneimittel müssen in allen Ambulatorien jederzeit verfügbar sein; sie müssen zudem erschwinglich sein, was voraussetzt, dass die Kranken und ihre Familien über Bargeld verfügen. Die Menschen müssen zudem Vertrauen in die Kompetenz des Gesundheitspersonals haben und sicher sein, dass sie nicht unter einem Vorwand abgewiesen werden. Es ist also ein ganzes Bündel von Bedingungen, die erfüllt sein müssen, wenn eine Volkskrankheit wie Malaria wirkungsvoll bekämpft werden soll. Aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse aus den ersten Jahren verstärkte das Programm in seiner zweiten Phase seine Interventionen auf der Nachfrageseite. Eine Schlüsselrolle spielte dabei die Unterstützung von Frauengruppen. Sie erhielten ein Grundkapital, das ihnen ermöglichte, ihren Mitgliedern Darlehen zum Aufbau eines kleinen Unternehmens zur Verfügung zu stellen. Gefördert wurden gleichzeitig lokale Krankenkassen und die Gemeinde-Ambulatorien, deren Dienste jedes Jahr einem Qualitätstest unterzogen werden. Eine ausführliche Bilanz des Programms steht hier.

Über die Schlüsselrolle der Frauenförderung im Kampf gegen die Malaria publizierte die Basler «TagesWoche» in der Printausgabe 9. November 2012 meinen ausführlichen Bericht.

Über den Beginn des Access-Programms schrieb ich erstmals 2005 und berücksichtigte dabei auch den Ausbau des Campus in Ifakara, seit Jahrzehnten ein Hotspot der Schweizer Entwicklungshilfe.