Jenny Holzer in der Fondation Beyeler

Dass Jenny Holzer eine Berühmtheit wider Willen ist, die öffentliche Auftritte ohne jede narzisstische Attitüde absolviert, war bei der Presse-Präsentation ihrer Ausstellung in der Fondation Beyeler in Riehen bei Basel offensichtlich. Geduldig beantwortete die Amerikanerin unzählige befremdliche und einige sinnreiche Fragen aus dem grossen Publikum, in dem die Medienleute eine kleine Minderheit darstellten. Und Direktor Sam Keller krönte den Anlass mit einem eigenen absurden Akzent, indem er der Künstlerin für ihre Geduld überschwänglich dankte und die Zuhörenden zu einem grossen Applaus aufforderte. Welch ein Kontrast zum Werk dieser explizit politischen, auf Wirkung in der Öffentlichkeit bedachten Frau! Seit über 30 Jahren nutzt sie jede technische Möglichkeit, ihren Protest gegen Ungerechtigkeit, Gewalt und Krieg unter die Leute zu bringen. Sie gehört zu den ganz wenigen zeitgenössischen Kunstschaffenden von Rang, die vom gesellschaftlichen Auftrag der Kunst überzeugt sind und dafür ihr ganzes Können einsetzen. Wie vielfältig sie ihr Engagement für eine gerechtere Welt sichtbar macht, zeigt (vom 1.11.2009 bis zum 24. Januar 2010) die eindrückliche, von Elizabeth A. T. Smith (Museum of Contemporary Art in Chicago) und Philippe Büttner (Fondation Beyeler) kuratierte Ausstellung. Mehr...