VitraHaus in Weil am Rhein: Häuserstapel

In Weil am Rhein präsentierte Rolf Fehlbaum, Chef des Designmöbel-Herstellers Vitra und seit vielen Jahren ein Förderer ungewöhnlicher Architektur, das von den Basler Architekten Herzog & de Meuron entworfene «VitraHaus». Was äusserlich wie ein willkürlich errichteter Häuserstapel aussieht, bietet im Innern grosszügig Raum für die Präsentation der Wohnmöbel-Kollektion des Unternehmens. Den Besuchern wird aber auch die Geschichte des modernen Möbeldesigns nahe gebracht. Und sie sind vom 22. Februar 2010 an während der Öffnungszeiten (Montag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr) eingeladen, ihre Sinne für Formen und Farben zu schärfen. Wer will, kann Möbel und Objekte ausprobieren und im Shop bestellen oder kaufen. Mehr…

Vom Kino zur Kinetik - die bewegte Kunst wird zur Kunstgewegung

Drei Ausstellungen in einer präsentiert das Museum Tinguely in Basel vom 10. Februar bis zum 16. Mai 2010: Die erste ist eine Rekonstruktion der Kinetiker-Schau «Le Mouvement», die 1955 unter der (umstrittenen) Regie von Victor Vasarely in der Pariser Galerie Denise René die junge Bewegungskunst als Kunstbewegung zu etablieren versuchte. Jean Tinguely, belegt die von Roland Wetzel kuratierte Rückschau, hatte dort mit seinen filigranen motorisierten Skulpturen und Reliefs einen ersten überzeugenden Auftritt. Im zweiten Teil werden die Filme gezeigt, die 1955, parallel zur Ausstellung aber in einem gesonderten Programm der Cinémathèque Française, zu sehen waren. Die Kino-Kunststücke leiten über zum dritten Teil, zur Spurensuche in den zwanziger Jahren, als die ersten Künstler mit Filmen und mit beweglichen Skulpturen – Mobiles, Lampenschirme, ein Metronom – zu experimentieren begannen. Mit welch grossem Ernst sie dabei zu Werke gingen, ist unter anderem an den Aquarellen zu sehen, mit denen Oskar Fischinger seine Filme gestaltete. Mehr…

Henri Rousseau in der Fondation Beyeler

Blutrünstige Wildkatzen in märchenhaftem Urwalddickicht: Das ist der Stoff, in dem sich nach landläufiger Meinung des Zöllners Henri Rousseau naive Kreativität erschöpfte. Eine Ausstellung von 40 herausragenden Gemälden in der Fondation Beyeler in Riehen belegt vom 7. Februar bis zum 9. Mai 2010, wie einseitig das gängige Vorurteil über den angeblichen «peintre naïf» bei naher Betrachtung ist. Mit der sorgfältigen Gegenüberstellung einzelner Werke führt Kurator Philippe Büttner die Eigenständigkeit des Autodidakten vor, und mit der Einbettung von Rousseaus Oeuvre in das Schaffen seiner Zeitgenossen macht er den grossen Einfluss fassbar, den der «Douanier» auf seine Kollegen ausübte. (Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus «Surpris!» von 1891.) Mehr…