Arman – eine Werkschau im Museum Tinguely

Die Werkschau des französischen Künstlers Arman (1928-2005), welche vom Pariser Centre Pompidou zusammen gestellt und im vergangenen Herbst gezeigt wurde, macht vom 16. Februar bis zum 15. Mai 2011 im Museum Tinguely in Basel Station. Die Schau, die für Basel um wichtige Arbeiten ergänzt wurde, bietet in sieben Kapiteln einen umfassenden Überblick über die Schaffensperioden des Künstlers. Arman (eigentlich: Armand Pierre Fernandez) gehörte mit Jean Tinguely und Yves Klein zu den Gründern der Bewegung der Nouveaux Réalistes. Auf die Blütezeit dieser Gruppe, welche die damals alles dominierende abstrakte Kunst für tot erklärte und – oft mit ironischer Distanz – den Dingen des Alltags, dem Schrott und dem Abfall kreatives Potenzial zumass, legt die Ausstellung ein besonderes Gewicht. Für Arman waren die Gegenstände und die künstlerischen Gesten, die sie veränderten, zentrale Werte seiner Kunst. «Ich behaupte», schrieb er 1960, «dass der Ausdruck des Mülls, der Objekte, für sich einen eigenen Wert hat, unvermittelt, ohne das Zielgerichtete einer ästhetischen Behandlung, die sie entwertet und mit den Farben auf einer Palette gleichsetzt; überdies führe ich ohne Erbarmen und Reue den Sinn der globalen Geste ein.» Schon ein kurzer Rundgang durch die Ausstellung belegt, wie vielgestaltig die Methoden waren, mit denen Arman diese Ziele verfolgte – angefangen bei seinen Stempelbildern und seinen Müllcontainern bis hin zu den Verbrennungsaktionen. Eindrücklich ist auch das Gewicht der Malerei und zum Tafelbild, die in dem Werk sichtbar ist: Die Malerei bildete Armans Ausgangspunkt und zur Malerei kehrte er schliesslich zurück.
Zur Ausstellung erschien ein sehr schön und sorgfältig gemachter Katalog.
Mehr über die Ausstellung den Katalog demnächst hier.
Illustration: Avant la chance, 1989 (Ausschnitt)