Jenny Holzer in der Fondation
Beyeler
02.11.09 15:40 Abgelegt
in:
Kunst und Kultur

Dass
Jenny Holzer eine Berühmtheit wider Willen ist, die öffentliche
Auftritte ohne jede narzisstische Attitüde absolviert, war bei der
Presse-Präsentation ihrer Ausstellung in der Fondation Beyeler in
Riehen bei Basel offensichtlich. Geduldig beantwortete die
Amerikanerin unzählige befremdliche und einige sinnreiche Fragen
aus dem grossen Publikum, in dem die Medienleute eine kleine
Minderheit darstellten. Und Direktor Sam Keller krönte den Anlass
mit einem eigenen absurden Akzent, indem er der Künstlerin für ihre
Geduld überschwänglich dankte und die Zuhörenden zu einem grossen
Applaus aufforderte. Welch ein Kontrast zum Werk dieser explizit
politischen, auf Wirkung in der Öffentlichkeit bedachten Frau! Seit
über 30 Jahren nutzt sie jede technische Möglichkeit, ihren Protest
gegen Ungerechtigkeit, Gewalt und Krieg unter die Leute zu bringen.
Sie gehört zu den ganz wenigen zeitgenössischen Kunstschaffenden
von Rang, die vom gesellschaftlichen Auftrag der Kunst überzeugt
sind und dafür ihr ganzes Können einsetzen. Wie vielfältig sie ihr
Engagement für eine gerechtere Welt sichtbar macht, zeigt (vom
1.11.2009 bis zum 24. Januar 2010) die eindrückliche, von Elizabeth
A. T. Smith (Museum of Contemporary Art in Chicago) und Philippe
Büttner (Fondation Beyeler) kuratierte Ausstellung.
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Tags:Jenny Holzer, Konzeptkunst, Politische Kunst, Truisms, Xenon-Projektionen, Sprache und Kunst, Kunst im öffentlichen
Raum